Wenn von antimuslimischem Rassismus gesprochen wird, herrscht oft Uneinigkeit – Denn im akademischen, politischen und zivilgesellschaftlichen Bereich existieren unterschiedliche Definitionen und Verständnisse des Begriffs. Deshalb sind wir gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und NGOs sind wir am 19. Juni 2020 der Frage nachgegangen, wie eine Arbeitsdefinition von antimuslimischem Rassismus aussehen sollte.
Das Ziel der Veranstaltung: eine Definition als einheitliche Gesprächsgrundlage zu finden, um die Anerkennung des Themas zu stärken, das öffentliche Verständnis zu erhöhen und den Schutz der Opfer von antimuslimischem Rassismus im Hinblick auf Diskriminierung und Feindseligkeit zu erhöhen.
Dazu präsentierte Dr. Farid Hafez die ersten Ergebnisse seines Forschungsberichts „Antimuslimischer Rassismus: Eine Arbeitsdefinition“, der in Zusammenarbeit von I Report und der Paris Lodron Universität Salzburg entstanden ist.
Im Anschluss an die Präsentation haben im Rahmen eines Roundtables u.a. Helge Lindh (SPD-Bundestagsfraktion), Christine Buchholz (Die Linke- Bundestagsfraktion), Yasemin Shooman (DeZIM-Institut), Eva Andrades (Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd)), Serap Güler (Staatssekretärin für Integration in NRW), Derviş Hızarcı (Antidiskriminierungsbeauftragter für die Berliner Schulen), Yusuf Sari (FAIR International) und Nathalie Schlenzka (Antidiskriminierungsstelle des Bundes) die vorgestellte Arbeitsdefinition diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussion flossen direkt in die weitere Bearbeitung der Arbeitsdefinition „Antimuslimischer Rassismus“.
Auf Basis der Arbeitsdefinition verfolgt I Report das Ziel, antimuslimische Straftaten und Diskriminierungen sichtbarer zu machen. Die Arbeitsdefinition dient dabei unter anderem für unsere Arbeit an einer standardisierten Datenbank und eines einheitlichen Tools zur Erfassung von antimuslimischen Übergriffen.
Den Forschungsbericht finden Sie in kürze auf unserer Website.
